Lexikon
Behandlungsoptionen für Inkontinenz
Inkontinenz ist ein häufiges Problem, das viele Menschen betrifft. Es kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern oder sogar zu beseitigen.
Beckenbodentraining
Beckenbodentraining ist eine nicht-invasive Methode, um Inkontinenz zu behandeln. Das Training dient dazu, die Muskeln des Beckenbodens zu stärken und zu verbessern, um die Kontrolle über die Blase zu erhöhen.
Normalerweise beginnt das Training mit einer Beurteilung des Beckenbodens durch medizinisches Fachpersonal. Die Muskeln des Beckenbodens können durch Berührung bewertet werden oder eine Elektrosimulation kann eingesetzt werden, um den Muskeltonus zu messen. Diese Bewertung dient als Grundlage für die Erstellung eines individuellen Trainingsprogamms, um die Schwäche im Beckenboden zu korrigieren.
Das Beckenbodentraining umfasst eine Kombination aus Kontraktion und Entspannung der Beckenbodenmuskeln und kann zu Hause durchgeführt werden. Grundsätzlich wird empfohlen, die Übungen zweimal täglich für mehrere Wochen durchzuführen.
Medikamente
Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei Inkontinenz helfen können. Dazu gehören Anticholinergika, Muskarin-Rezeptor-Agonisten und Alpha-Blocker. Diese Medikamente wirken auf verschiedene Weise, um die Blasenmuskulatur zu entspannen oder die Muskelaktivität im Beckenbereich zu erhöhen.
Hier gehts zum Artikel zur medikamentösen Behandlung von Inkontinenz
Botox-Injektionen
Besonders bei Menschen mit neurogener Blasenfunktionsstörung oder Dranginkontinenz, wird Botox (Botulinumtoxin) einsetzt. Botulinumtoxin ist ein Protein, das die Freisetzung von Acetylcholin hemmt. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, der die Blasenmuskulatur aktiviert.
Bei der Behandlung wird Botulinumtoxin, unter Verwendung einer Zystoskopie, direkt in die Blasenwand injiziert. Die Wirkung von Botuinumroxin hält in der Regel einige Monate an und kann bei Bedarf wiederholt werden.
Wichtig zu beachten ist jedoch, dass Botulinumtoxin-Injektionen möglicherweise nicht für alle Menschen mit Inkontinenz geeignet sind. Es gibt Risiken und Nebenwirkungen einschließlich Harnverhaltung, Harnwegsinfektionen und Blasenschwäche. die Entscheidung, Botulinumtoxin zur Bewhandlung von Inkontinenz einzusetzen sollte deshalb von einem medizinischen Fachmann bzw. einer medizinischen Fachfrau getroffen werden.
Elektrostimulation
Die Elektrostimulation (EMS) wird insbesondere bei Frauen mit Belastungs- oder gemischter Inkontinenz als eine nicht-invasive Methode zur Behandlung eingesetzt.
Bei der Elektrostimulationw erden Elektroden auf der Haut platziert, die einen schwachen elektrischen Impuls an die Beckenbodenmuskulatur senden, um sie zu stärken. Der elektrische Impuls kann entweder über ein externes Gerät wie eine TENS-Maschine (Transkutane elektrische Nervenstimulation) oder über ein internes Gerät wie einen vaginalen Elektrostimulator angegeben werden.
die Elektrostimulation kann dabei helfen, die Muskelkraft und -kontrolle im Beckenbodenbereich zu verbessern, was zu einer Verringerung der Inkontinenzsymptome führen kann.
Wichtig zu beachten ist, dass die Elektrostimulation nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden sollte, da sie unter bestimmten Bedingungen kontraindiziert sein kann (z.B. bei einer aktiven Harnwegsinfektion, Schwangerschaft oder bei Frauen mit einem Herzschrittmacher).
Chirurgie
Wenn konservative Behandlungsmethoden wie Beckenbodentraining, Medikamente oder Elektrostimulation nicht erfolgreich waren, kann die Chirurgie als Option zur Behandlung eingestezt werden. Die Art der chirurgischen Behandlung liegt von der Art der Harninkontinenz ab, die der Patient hat.
Bei Belastungsinkontinenz kann beispielsweise ein chirurgischer Eingriff zur Stärkung des Schließmuskels und der Beckenbodenmsukulatur durchgeführt werden. Ein Verafhren ist das Einsetzen von TVT-Bändern (Tension-free Vaginal Tapes), die eingesetzt werden, um den Harnröhrenschließmuskel zu stützen. eine weitere Möglichkeit ist das Einsetzen eines kümnstlichen Schließmuskels, der den Harnröhrenschließmuskel ersetzen oder unterstützen soll.
Bei Dranginkontinenz kann eine Operation zur Erweiterung der Blasenkapazität oder zur Verringerung der Blasenüberaktivität durchgeführt werden. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise das Einsetzen eines Blasenschrittmachers, der die Blasenmuskulatur regulieren und die Symprome der Dranginkontinenz reduzieren soll.
Inkontinenzprodukte
Inkontinenzprodukte wie Windeln, Einlagen und Pants können bei Menschen mit schwerer Inkontinenz helfen, die Symptome zu kontrollieren und ein normales Leben zu führen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Art der Inkontinenz, der Schwere der Symptome und anderen Faktoren ab. Es ist wichtig, einen Arzt oder Facharzt für Urologie oder Gynäkologie zu konsultieren, um die beste Behandlungsoption für jeden Einzelfall zu finden.