Lexikon

Demenz-Erkrankung

Krankheitsbild

Unter dem Begriff “Demenz” wird eine Vielzahl von Krankheiten verstanden, die den Verlust von geistigen Fähigkeiten und kognitiven Funktionen verursachen. Es handelt sich um eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die verschiedene Bereiche wie Gedächtnis, Denken, Sprache, Orientierung, Urteilsvermögen und das Alltagsleben beeinträchtigen kann.

Die Symptome der Demenz können variieren, aber im Allgemeinen umfassen sie:

Gedächtnisverlust: Dies kann anfangs das Vergessen von aktuellen Ereignissen und später auch das Vergessen von vergangenen Erlebnissen beinhalten.

Probleme mit der Sprache und Kommunikation: Schwierigkeiten beim Finden von Wörtern, beim Ausdrücken von Gedanken und beim Verständnis von Gesprächen können auftreten.

Verändertes Denkvermögen: Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten wie Problemlösung, Urteilsvermögen, Planungsfähigkeiten und abstraktes Denken.

Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben: Das Ausführen von gewohnten Aktivitäten wie Kochen, Anziehen oder Einkaufen kann zunehmend herausfordernd werden.

Orientierungsprobleme: Desorientierung in Bezug auf Zeit, Ort und Personen ist häufig. Die Person kann sich leicht verirren.

Veränderungen im Verhalten und der Stimmung: Stimmungsschwankungen, Aggression, Reizbarkeit, Ängstlichkeit und Depression können auftreten. Das Verhalten kann sich verändern und unvorhersehbar sein.

Demenz ist eine progressive Erkrankung. Aus diesem Grund verschlechtern sich die Symptome im Laufe der Zeit und führen zu einer zunehmenden Abhängigkeit von anderen Menschen. Die Pflege von Menschen mit Demenz erfordert spezielle Unterstützung und Betreuung, um ihre Sicherheit, Würde und Lebensqualität zu gewährleisten.

Arten von Demenz

Es gibt verschiedene Typen von Demenz, die sich in ihren Ursachen, Symptomen und Verlauf unterscheiden können. Hier sind einige der häufigsten Formen von Demenz:

Alzheimer-Krankheit: Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache von Demenz und macht etwa 60-80% aller Fälle aus. Sie ist durch die Bildung von abnormen Proteinen im Gehirn gekennzeichnet, die zu einer allmählichen Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten führen. Diese Ablagerungen beeinträchtigen die Funktion der Nerven.

Vaskuläre Demenz: Diese Form der Demenz entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, die z. B. durch Schlaganfälle oder kleine Gefäßverschlüsse auftreten können. Die Symptome können je nach den betroffenen Bereichen im Gehirn variieren.

Lewy-Körper-Demenz: Diese Form von Demenz wird durch die Ansammlung von abnormalen Proteinen (Lewy-Körperchen) im Gehirn verursacht. Sie geht oft mit visuellen Halluzinationen, Parkinson-ähnlichen Symptomen und einer fluktuierenden kognitiven Beeinträchtigung einher.

Frontotemporale Demenz: Diese Art von Demenz betrifft hauptsächlich die Vorderseite des Gehirns. Sie wird durch den Abbau von Nervenzellen in den Frontal- und Schläfenlappen des Gehirns verursacht und führt zu Veränderungen in Persönlichkeit, Verhalten und Sprache. Sie tritt oft bei jüngeren Menschen auf.

Gemischte Demenz: Dies bezieht sich auf eine Kombination von zwei oder mehr Arten von Demenz, häufig Alzheimer-Krankheit und vaskuläre Demenz Weitere Ursachen von Demenz

Normdruckhydrozephalus (NPH): NPH ist eine seltene Ursache von Demenz, die auf eine abnorme Ansammlung von Gehirnflüssigkeit im Ventrikelsystem des Gehirns zurückzuführen ist. Die vergrößerten Ventrikel können zu kognitiven Beeinträchtigungen, Gangstörungen und Harninkontinenz führen.

Parkinson-Krankheit: Parkinson-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn verursacht wird. Neben den typischen motorischen Symptomen wie Tremor und Muskelsteifheit kann Parkinson auch zu kognitiven Beeinträchtigungen führen, die zu Demenz führen können.

Es ist wichtig anzumerken, dass diese nur einige der möglichen Ursachen von Demenz sind und es noch weitere seltene Formen und spezifische Erkrankungen gibt, die zu Demenz führen können. Jede Form von Demenz verläuft individuell unterschiedlich und kann unterschiedliche Symptome aufweisen. Eine genaue Diagnosestellung durch einen medizinischen Fachmann ist entscheidend, um die Ursache der Demenz zu bestimmen und eine angemessene Behandlung und Unterstützung bereitzustellen.

Behandlung von Demenz

Da es sich um eine degenerative Erkrankung handelt, gibt es derzeit keine Heilung für Demenz. Dennoch gibt es verschiedene Ansätze zur Behandlung und Unterstützung von Menschen mit Demenz, um ihre Lebensqualität zu verbessern und den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen.

Hier sind einige Aspekte der Behandlung von Demenz:

1. Medikamentöse Therapie

Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die den Verlauf der Demenz verlangsamen oder bestimmte Symptome lindern können. Diese Medikamente werden oft zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt. Dazu gehören z.B. cholinesterasehemmende Medikamente (z.B. Donepezil, Rivastigmin) und Memantin.

2. Nicht-medikamentöse Therapie

Es gibt eine Vielzahl von nicht-medikamentösen Therapieansätzen, die helfen können, die Symptome der Demenz zu lindern und das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern. Dies können beispielsweise kognitive Stimulation, Gedächtnistraining, körperliche Aktivität, Musik- und Kunsttherapie sowie Ergotherapie sein.

3. Unterstützung der Alltagsbewältigung

Es ist wichtig, Menschen mit Demenz bei der Bewältigung des Alltags und der Aufrechterhaltung ihrer Unabhängigkeit zu unterstützen. Dies kann durch die Anpassung der Umgebung, das Schaffen einer strukturierten Routine, die Bereitstellung von Hilfsmitteln und die Schulung von Angehörigen und Pflegekräften erfolgen.

4. Betreuung und psychosoziale Unterstützung

Menschen mit Demenz benötigen eine kontinuierliche Betreuung und psychosoziale Unterstützung, um ihre emotionalen Bedürfnisse zu adressieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. Dies kann in Form von Beratung, Unterstützungsgruppen und psychoedukativen Programmen erfolgen, sowohl für die Betroffenen selbst als auch für ihre Familien und Pflegepersonen.

5. Palliativ- und Hospizpflege

In fortgeschrittenen Stadien der Demenz kann Palliativ- und Hospizpflege eine wichtige Rolle spielen, um die Symptomkontrolle, Schmerzlinderung und psychische Unterstützung zu gewährleisten und eine würdevolle Betreuung am Lebensende zu ermöglichen.

Fazit

Es ist wichtig, dass die Behandlung und Unterstützung von Menschen mit Demenz individuell angepasst wird und ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt wird, der ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt. Ein frühzeitiger Zugang zu medizinischer Betreuung und Unterstützung kann den Behandlungserfolg verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen.

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