Menschen mit Demenz benötigen im Alltag häufig Unterstützung, um ein möglichst selbstständiges und würdevolles Leben führen zu können. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man Menschen mit Demenz unterstützen kann:
Struktur und Routine schaffen
Damit Menschen mit Demenz sich sicherer und orientierter fühlen, kann eine klare Struktur und Routine im Alltag helfen. Es kann hilfreich sein, feste Zeiten für Mahlzeiten, Aktivitäten und Ruhepausen einzurichten.
Kommunikation anpassen
Es ist wichtig, die Art der Kommunikation anzupassen, um die Bedürfnisse der Person mit Demenz zu berücksichtigen. Langsames und deutliches Sprechen sowie Geduld und Einfühlungsvermögen sind dabei besonders wichtig.
Umgebung anpassen
Man sollte eine sichere und gut strukturierte Umgebung für die Person mit Demenz schaffen. Klare Beschriftungen und Erinnerungshilfen können ebenfalls nützlich sein.
Unterstützung bei täglichen Aufgaben
Die betroffene Person benötigt möglicherweise Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie Anziehen, Essen, Körperpflege und Medikamenteneinnahme. Geben Sie klare Anweisungen und bieten Sie geduldige Unterstützung an, um die Selbstständigkeit zu fördern.
Sicherheit gewährleisten
Die Sicherheit des Wohnraumes sollte regelmäßig überprüft werden. Beispielsweise können Tür- und Fensterschlösser installiert werden, um das Verlassen der Wohnung ohne Aufsicht zu verhindern. Ebenso wichtig sind Maßnahmen wie das Entfernen gefährlicher Gegenstände oder das Sichern von Herdplatten.
Gemeinschaftliche Aktivitäten
Strukturierte, aber flexible Aktivitäten, die den Interessen und Fähigkeiten der Person mit Demenz entsprechen, können hilfreich sein. Das können einfache Aufgaben wie Basteln, Singen, Spaziergänge oder leichte körperliche Übungen sein. Gemeinschaftliche Aktivitäten fördern die soziale Interaktion und das Wohlbefinden.
Unterstützung bei emotionalen Herausforderungen
Menschen mit Demenz können emotionale Herausforderungen wie Angst, Verwirrung oder Frustration erleben. Positive und beruhigende Umgebungen oder eine Bezugsperson, die zuhört, können ebenfalls helfen.
Unterstützung für pflegende Angehörige
Es ist wichtig, dass auch die pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz unterstützt werden. Sie tragen eine große Verantwortung und können sich überfordert fühlen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Unterstützung für Menschen mit Demenz individuell angepasst werden sollte, da die Bedürfnisse und Fähigkeiten jeder Person unterschiedlich sind. Der Kontakt zu Fachleuten wie Ärzten, Pflegekräften oder spezialisierten Beratungsstellen kann weitere wertvolle Informationen und Unterstützung gewährleisten.
Einsatz von Pflegehilfsmitteln
Menschen mit Demenz können im Alltag ebenso durch den Einsatz von Pflegehilfsmitteln unterstützt werden. Hier sind einige Beispiele für solche Hilfsmittel:
- Erinnerungshilfen: Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die dabei helfen, Menschen mit Demenz an wichtige Termine, Medikamenteneinnahme oder tägliche Aufgaben zu erinnern. Das können beispielsweise elektronische Erinnerungsgeräte, Kalender, spezielle Uhren mit Erinnerungsfunktion oder sogar sprachgesteuerte Assistenzsysteme sein.
- Orientierungshilfen: Menschen mit Demenz können von Hilfsmitteln profitieren, die ihnen bei der Orientierung in ihrer Umgebung helfen. Dazu gehören beispielsweise Türschilder mit klaren Symbolen oder Fotos, die den Zweck der Räume kennzeichnen. Bodenmarkierungen oder Farbcodes können auch dabei helfen, den Weg zu finden.
- Sturzprävention: Für Menschen mit Demenz besteht ein erhöhtes Sturzrisiko. Um dies zu reduzieren, können Hilfsmittel wie rutschfeste Bodenbeläge, Haltegriffe in Badezimmern und Fluren, Gehhilfen oder Gehstützen eingesetzt werden. Ein Alarm- oder Rufsystem kann ebenfalls nützlich sein, um im Falle eines Sturzes schnell Hilfe zu erhalten.
- Ess- und Trinkhilfen: Personen mit Demenz können Schwierigkeiten haben, selbstständig zu essen und zu trinken. Hier können spezielle Ess- und Trinkhilfen wie rutschfeste Geschirrsets, Trinkbecher mit speziellen Deckeln oder adaptive Bestecksets helfen. Diese Hilfsmittel erleichtern das Essen und Trinken und erhöhen die Selbstständigkeit.
- Toilettenerleichterungen: Um die Selbstständigkeit auf der Toilette zu fördern, können Hilfsmittel wie Toilettensitzerhöhungen, Haltegriffe oder Toilettenstühle verwendet werden. Diese unterstützen die Personen beim Hinsetzen und Aufstehen und erhöhen die Sicherheit und Unabhängigkeit. In einigen Fällen sind Menschen mit Demenz auch von Inkontinenz betroffen. Dabei können Hilfsmittel wie Inkontinenz- oder Bettschutzeinlagen hilfreich sein.
- Kommunikationshilfen: Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz kann herausfordernd sein. Es gibt spezielle Hilfsmittel wie Bildkarten, Kommunikationstafeln oder Sprach- und Übersetzungs-Apps, die die Kommunikation erleichtern können. Diese Hilfsmittel ermöglichen es der Person, Bedürfnisse auszudrücken und besser zu verstehen.
Es ist wichtig, individuell zu prüfen, welche Pflegehilfsmittel für eine Person mit Demenz am besten geeignet sind. Eine Beratung durch Fachleute wie Ergotherapeuten, Pflegekräfte oder Therapeuten kann helfen, die passenden Hilfsmittel auszuwählen und deren Nutzung zu erlernen.
Die richtigen Pflegehilfsmittel für Menschen mit Demenz auswählen
Die Auswahl der passenden Pflegehilfsmittel für Menschen mit Demenz erfordert eine individuelle und ganzheitliche Betrachtung. Hier sind einige Schritte, die Ihnen als Angehörige/-r oder Pflegepersonal bei der Auswahl helfen können:
1. Beurteilen Sie die Bedürfnisse der Person: Jeder Mensch mit Demenz hat unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen. Beobachten Sie die Person sorgfältig und identifizieren Sie die Bereiche, in denen sie Unterstützung benötigt. Dies können Bereiche wie Mobilität, Orientierung, Ernährung, Kommunikation oder Hygiene sein.
2. Konsultieren Sie Experten: Holen Sie Rat von Fachleuten ein, wie z. B. Ergotherapeuten, Pflegekräften oder Therapeuten, die Erfahrung mit Demenz haben. Sie können Ihnen dabei helfen, die spezifischen Bedürfnisse der Person zu verstehen und geeignete Hilfsmittel vorzuschlagen.
3. Informieren Sie sich über verfügbare Hilfsmittel: Recherchieren Sie nach den verschiedenen Arten von Pflegehilfsmitteln, die für Menschen mit Demenz erhältlich sind. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln wie Erinnerungsuhren, Orientierungshilfen, Sturzpräventionshilfen, Kommunikationshilfen und vieles mehr. Machen Sie sich mit den Funktionen und Vorteilen dieser Hilfsmittel vertraut.
4. Berücksichtigen Sie die Fähigkeiten und Vorlieben der Person: Es ist wichtig, die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben der Person mit Demenz zu berücksichtigen. Einige Menschen bevorzugen möglicherweise einfachere Hilfsmittel, während andere von technologiebasierten Lösungen profitieren können. Wählen Sie Hilfsmittel aus, die zur Persönlichkeit, dem kognitiven Zustand und den Fähigkeiten der Person passen.
5. Testen Sie die Hilfsmittel: Wenn möglich, testen Sie die ausgewählten Hilfsmittel, um sicherzustellen, dass sie für die Person mit Demenz geeignet sind. Dies kann bedeuten, dass Sie verschiedene Optionen ausprobieren und sehen, welche am besten funktionieren. Einige Anbieter von Hilfsmitteln bieten möglicherweise auch eine Testphase an, in der Sie die Produkte ausprobieren können.
6. Passen Sie die Hilfsmittel regelmäßig an: Die Bedürfnisse einer Person mit Demenz können sich im Laufe der Zeit verändern. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die ausgewählten Hilfsmittel weiterhin angemessen sind und passen Sie sie bei Bedarf an. Bei Healthmask können Sie den Inhalt der Pflegebox bei Bedarf monatlich neu anpassen.
7. Kombinieren Sie Hilfsmittel mit anderen Unterstützungsmaßnahmen: Pflegehilfsmittel sollten als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Unterstützung von Menschen mit Demenz betrachtet werden. Kombinieren Sie den Einsatz von Hilfsmitteln mit anderen Unterstützungsmaßnahmen wie strukturierter Tagesablauf, Kommunikationstechniken, körperlicher Aktivität und sozialer Interaktion.
Es ist wichtig, den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Person mit Demenz gerecht zu werden und die Hilfsmittel entsprechend anzupassen.