Hygiene & Desinfektion
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Hygiene – Grundlage von Gesundheit und Infektionsschutz
Der Begriff Hygiene besitzt gleich mehrere Bedeutungen. Hygiene leitet sich vom altgriechischen "hygieia" ab, dem Wort für Gesundheit und als Phrase „der Gesundheit dienenden Kunst“. Hygiene ist somit die Lehre von der Gesundheit und der Erhaltung der Gesundheit eines einzelnen und der Allgemeinheit. Andererseits ist Hygiene auch im Gesamten betrachtet gleichzusetzen mit allen Maßnahmen, die dafür erforderlich sind, Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern und zu erhalten, sowie dem Vermeiden von Infektionskrankheiten und den daraus resultierenden Epidemien.
Die hygienischen Maßnahmen sollen somit die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Allgemeinheit erhalten und Krankheiten vermeiden. Heutzutage verstehen Menschen unter dem Begriff Hygiene die Reinigung der unmittelbaren Umgebung, die eigene Körperhygiene und den Infektionsschutz.
Der Beginn der medizinischen Hygiene im 19. Jahrhundert
Der Beginn der medizinischen Hygiene war ein Durchbruch in der Bekämpfung der Sterblichkeit und von Infektionskrankheiten. Bereits 1979 wurde durch Thomas McKeown nachgewiesen, dass der Rückgang von Infektionskrankheiten in den letzten 200 Jahren auf entscheidenden Faktoren beruht. Dazu zählen eine verbesserte Ernährung der Menschen, eine größere Immunität und der Einsatz von hygienischen Maßnahmen im unmittelbaren Umfeld und am eigenen Körper. Denn, bis weit in die erste Hälfte des 19, Jahrhunderts wurden Sauberkeit, Hygiene sowie hygienische und desinfizierende Maßnahmen nicht wirklich durch behandelnde Mediziner durchgeführt. Operationsräume wurden nicht gereinigt, chirurgische Instrumente nicht desinfiziert und die Körperhygiene der Patienten wurde oft mit denselben Utensilien durchgeführt. Ignaz Semmelweis, Assistenzarzt der Klinik für Geburtshilfe in Wien, gelang der Nachweis für den Erfolg hygienischer Maßnahmen. Er fand heraus, dass auf Station, auf welcher Hebammen ausgebildet worden sind, die Sterblichkeit der Kinder viel geringer ausfiel, als auf der anderen Station. Der Grund waren die medizinischen Instrumente. Auf erster Station wurden Sektionen durchgeführt und die werdenden Mütter bei der Geburt anschließend infiziert. Somit konnte ein Nachweis hergestellt werden und in der Medizin begann ein großer Umbruch.
Hygiene im medizinischen und klinischen Umfeld
Im Gesundheitswesen und deren Einrichtungen arbeiten eine Vielzahl von Menschen zusammen. Diese sind aufgrund der jeweiligen Einrichtung, in der sie tätig sind, ständig wechselnder Kundschaft bzw. Patienten ausgesetzt. Die Gefahr einer Infektion durch Krankheitserreger ist gerade in medizinischen und klinischen Einrichtungen besonders erhöht. Zur professionellen Arbeit von Medizinern und medizinischem Fachpersonal gehört auch, durch entsprechende hygienische Maßnahmen, sich selbst und sein Umfeld vor Kontamination und Infektion zu schützen. Durch eine hohe Anzahl verschiedener, medizinischer Tätigkeiten sind Hygienepläne unersetzlich für die funktionierende Hygiene in einer medizinischen oder klinischen Einrichtung.
Beispiele hygienischer Maßnahmen im klinischen Bereich:
- Reinigung und Desinfektion von Räumlichkeiten
- Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Arbeitsmitteln
- Verordnungen zur Händehygiene und Händedesinfektion von Beschäftigten
- Der korrekte Umgang mit infektiösem Material und biologischen Arbeitsstoffen
- Persönlicher Arbeitsschutz vor Nadelstichverletzungen mit Kanülen
- Bereitstellung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
- Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
- Unterweisung in die korrekte Nutzung von Einmalhandschuhen, Schutzkleidung
- Das korrekte Vorgehen nach Kontakt mit infektiösem Material
- Umgang mit nosokomialen und multiresistenten Erregern wie MRSA oder
Regelung von betrieblichen Abläufen:
- Erstellen von Betriebsanweisungen
- Erstellen von Hygieneplänen,
- Erstellen von Reinigungs- und Desinfektionsplänen
- Regelmäßige Unterweisung und Schulung des medizinischen Personals
Die Händehygiene im medizinischen Berufsalltag
Durch die Hände wird ein Großteil von Erregern und Keimen direkt oder durch eine Schmierinfektion übertragen. Verhindern kann man diese Übertragung durch eine ausreichende Händehygiene, eine ausreichende Händedesinfektion, ein ausreichender Hautschutz des medizinischen Beschäftigten und die Nutzung der PSA, falls erforderlich, beispielsweise durch sterile oder unsterile Handschuhe. Prinzipiell wird die Händedesinfektion prophylaktisch durchgeführt, wenn das Risiko einer Kontamination oder der Übertragung von Krankheitserregern besteht. Sie kann aber auch nach Kontakt mit infektiösem Material durchgeführt werden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Im medizinischen und klinischen Umfeld muss eine Händedesinfektion bereits bei Arbeitsbeginn und am Ende durchgeführt werden. Ebenfalls vor und nach jedem einzelnen Patientenkontakt, vor und nach aseptischen Tätigkeiten und bei Kontakt mit infektiösem Material sollte die medizinische Fachkraft ihre Hände desinfizieren. Durch so viele Tätigkeiten und den ständigen Gebrauch von Desinfektionsmittel muss der Hautschutz der medizinischen Fachkraft ein hohes Maß an Beachtung bekommen.
Hautschutz im medizinischen Berufsalltag
Medizinisches Fachpersonal leidet oft unter Hautproblemen. Aufgrund häufiger Händehygiene, Händedesinfektion und dem oftmaligen Tragen von Handschuhen, der persönlichen Schutzausrüstung werden die Hände überdurchschnittlich stark beansprucht.
Wichtig für eine funktionale und gesunde Erhaltung der Haut sind eine gesunde Lebensweise und die richtige Verwendung der Händehygiene in Verbindung mit Hautschutz und Pflegeprodukten. Gerade das Verwenden von milden und nicht parfümierten Seifen hilft, Hautirritationen zu vermeiden. Bei Hautpflegeprodukten sollten rückfettende Salben und Lotionen verwendet werden, die dem pH-Wert der Haut angepasst worden sind. Bei der Verwendung von Desinfektions- oder Reinigungsmitteln sollten Handschuhe getragen werden, wenn diese nicht der Händehygiene entsprechen. Am wichtigsten jedoch ist eine gute Hautbeobachtung. Wenn Veränderungen, Irritationen oder allergische Reaktionen ausgelöst werden, sollten Betriebs- und Hautarzt hinzugezogen werden. Die korrekte Pflege von Händen und Handinnenflächen minimiert das Risiko von Hautirritationen und hilft dabei, die Haut zu pflege und die Gesundheit zu erhalten.
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