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Rückenmarksverletzungen und neurogene Blase: Behandlungsmöglichkeiten

Rückenmarksverletzungen können zu einer Reihe von körperlichen Beeinträchtigungen führen, darunter fällt auch eine neurogene Blase. Bei einer neurogenen Blase funktioniert die normale Blasenkontrolle aufgrund der Schädigung des Rückenmarks nicht mehr richtig. In diesem Blogbeitrag werden wir über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten für neurogene Blasen im Zusammenhang mit Rückenmarksverletzungen sprechen.

Ursachen und Auswirkungen der neurogenen Blase bei Rückenmarksverletzungen:

Eine Rückenmarksverletzung, sei es durch einen Unfall, einen Sturz oder eine Erkrankung, kann zu Schädigungen der Nerven führen, die für die Blasenkontrolle verantwortlich sind. Dies kann zu einer neurogenen Blase führen, bei der die normale Koordination zwischen Blase und Gehirn gestört ist. Die Auswirkungen einer neurogenen Blase können vielfältig sein und reichen von Harninkontinenz bis zur Unfähigkeit, die Blase vollständig zu entleeren.

Behandlungsmöglichkeiten für neurogene Blasen bei Rückenmarksverletzungen:

Die Behandlung einer neurogenen Blase bei Rückenmarksverletzungen zielt darauf ab, die Blasenkontrolle wiederherzustellen, Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Hier sind einige gängige Behandlungsmöglichkeiten:

1. Katheterisierung: Bei der intermittierenden Selbstkatheterisierung wird ein dünner Schlauch (Katheter) in die Harnröhre eingeführt, um die Blase regelmäßig zu entleeren. Dies hilft, Harnverhaltung und Harnwegsinfektionen zu verhindern.

2. Medikamente: Es gibt bestimmte Medikamente, die eingesetzt werden können, um die Blasenfunktion zu regulieren. Beispielsweise werden Anticholinergika verwendet, um überaktive Blasen zu beruhigen, während Alpha-Blocker helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen.

3. Botulinumtoxin-Injektionen: Bei einigen Patienten mit einer überaktiven Blase kann die Injektion von Botulinumtoxin in die Blasenmuskulatur helfen, die übermäßige Kontraktion zu reduzieren und somit die Blasenkontrolle zu verbessern.

4. Elektrische Stimulation: Durch die elektrische Stimulation der Nerven im Bereich des Beckenbodens können die Blasenmuskulatur und die Kontrolle der Blase verbessert werden.

5. Chirurgische Eingriffe: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Blasenfunktion zu verbessern. Beispiele für solche Verfahren sind die Blasenrekonstruktion oder die Anlage einer künstlichen Harnableitung.

Pflegemaßnahmen für neurogene Blasen:

Zusätzlich zu den medizinischen Behandlungen gibt es auch unterstützende Pflegemaßnahmen, die dazu beitragen können, die Lebensqualität von Menschen mit neurogener Blase zu verbessern. Hier sind einige wichtige Punkte:

1. Regelmäßige Blasenentleerung: Es ist wichtig, dass die Blase regelmäßig entleert wird, um Harnverhaltung und Komplikationen zu vermeiden. Die intermittierende Selbstkatheterisierung kann eine wirksame Methode hierfür sein.

2. Harninkontinenzprodukte: Bei Bedarf können Harninkontinenzprodukte wie Einlagen oder Windeln eingesetzt werden, um den Umgang mit Harninkontinenz zu erleichtern und den Komfort zu erhöhen.

3. Hygiene: Eine gute Hygiene im Bereich des Intimbereichs ist wichtig, um Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Regelmäßiges Waschen und Trockenhalten des Bereichs kann hilfreich sein.

4. Unterstützung: Es ist wichtig, eine gute Unterstützung von Angehörigen, Freunden und medizinischem Fachpersonal zu haben. Sie können dabei helfen, den Umgang mit der neurogenen Blase zu bewältigen und Informationen sowie emotionale Unterstützung bieten.

Fazit

Rückenmarksverletzungen können zu neurogenen Blasen führen, bei denen die normale Blasenkontrolle gestört ist. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Blasenfunktion zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden. Eine individuell angepasste Behandlung, die eine Kombination aus medizinischen Interventionen und unterstützenden Pflegemaßnahmen beinhaltet, kann dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit neurogener Blase zu verbessern. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zusammenzuarbeiten, um die richtige Behandlungsstrategie für Ihre spezifische Situation zu entwickeln.

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